Erfahrungen im Lockdown

So erleben Auszubildende aus den KJF Berufsbildungswerken die Corona-Pandemie
11. März 2021

Aufgrund des zweiten Corona-Lockdowns hatten die KJF Berufsbildungswerke (BBW) in Augsburg, Dürrlauingen und Kempten von 16. Dezember 2020 bis 11. Januar 2021 geschlossen und beschulten ihre Auszubildenden im Distanzunterricht mit Hilfe von einer Lernplattform, Arbeitsblättern, Apps und Telefon. Die Jugendlichen aus den BBWs sind sich einig: Schön, wieder zurück zu sein! Wie haben die jungen Menschen den Corona-Lockdown erlebt? Auszubildende aus Sankt Elisabeth, Sankt Nikolaus und Sankt Georg berichten von ihren Erfahrungen, persönlichen Herausforderungen und Erfolgen.

Viel Unterstützung aus dem BBW

„Mein Ausbilder und mein Prozessbegleiter haben im Lockdown bei mir angerufen und sich nach mir erkundigt. Es tat gut, Ansprechpartner zu haben und sich beraten lassen zu können.“ – Auszubildende zur Fachpraktikerin Hauswirtschaft, 1. Lehrjahr

„Die Begleitung durch den Ausbilder war sehr hilfreich. Meine Noten in der Schule habe ich verbessern können, da die Noten mündlich erhoben wurden. Der Ausbilder hat mich in der Fachtheorie so lange befragt, bis ich es konnte. Für die schriftliche Prüfung mache ich mir keine großen Sorgen, aber für die praktische Prüfung hat mir die Übungsmöglichkeit gefehlt. Ich bin froh wieder da zu sein. Für mich war die Zeit zuhause der Horror.“ – Auszubildende Werkerin im Garten- und Landschaftsbau, 3. Lehrjahr

Lernen daheim fällt schwer

 „Zuhause arbeiten wir ganz anders, es ist langweilig. Das Lernen macht nicht so viel Spaß wie im BBW. Die Begleitung durch Arbeitskollegen und Ausbilder ging mir ab.“ – Auszubildende zur Fachpraktikerin Hauswirtschaft, 1. Lehrjahr

„Meine Arbeitsblätter habe ich nicht gemacht, weil die Arbeit, das Miteinander austauschen unter den Auszubildenden und die Motivation gefehlt haben. Die Umgebung im BBW motiviert mich. Sie gibt mir einfach Tagestruktur, dann erledige ich meine Aufgaben automatisch.“ – Auszubildende zur Fachpraktikerin Hauswirtschaft, 3. Lehrjahr

„Als große Schwester muss ich auch für meine kleinen Geschwister da sein und denen beim Homeschooling helfen.“ – Auszubildende zur Fachpraktikerin Hauswirtschaft, 1. Lehrjahr

Praktische Erfahrung trotz Distanz

„Die Zeit zuhause ist schlimm. Die Kunden haben mir gefehlt. Aber die Aufgaben, die mir die Ausbilderin geschickt hat, waren gut und hilfreich. Ich habe immer wieder ein Feedback bekommen. Am Puppenkopf habe ich meine Frisuren geübt, sie fotografiert und an meine Ausbilderin geschickt. Dafür habe ich dann eine Rückmeldung bekommen und konnte meine Fehler verbessern. Die Gespräche waren eine willkommene Abwechslung.“ – Auszubildende Friseurin, 3. Lehrjahr

Erhöhter Druck durch Corona

 „Da ich im dritten Lehrjahr bin, habe ich einen großen schulischen Druck. Ich konnte nicht so nachfragen, wenn ich etwas nicht verstanden habe und ich habe das Gefühl, dass ich vieles nicht kann. Mein Bruder war auch zuhause im Online-Unterricht und er hat unseren Laptop gehabt, da er noch wesentlich jünger ist. Ich mache mir Sorgen, dass ich die Abschlussprüfung in der Theorie nicht schaffen werde.“ – Auszubildende Friseurin, 3. Lehrjahr

Endlich zurück

„Es ist toll, wieder im BBW zu sein. Hier gibt es wechselnde Anforderungen und Ablenkungen. Das Lernen fällt leichter.“ – Auszubildende zur Fachpraktikerin Hauswirtschaft, 3. Lehrjahr

„Ich bin froh, wieder arbeiten zu können.“ – Auszubildende zur Fachpraktikerin Hauswirtschaft, 1. Lehrjahr